Systemische Aufstellungen sind eine anerkannte Methode zur Bearbeitung von zwischenmenschlichen Beziehungen, Dynamiken und versteckten Konflikten. Ursprünglich entwickelt, um familiäre Verstrickungen sichtbar zu machen, haben Aufstellungen in den letzten Jahren eine neue und faszinierende Erweiterung erfahren: Die Einbeziehung von Tieren.
Viele Menschen teilen eine tiefe emotionale Verbindung mit ihren Haustieren, und systemische Aufstellungen mit Tieren bieten eine kraftvolle Möglichkeit, die Beziehung zu Tieren zu klären, Probleme zu verstehen und Heilung sowohl für den Menschen als auch für das Tier zu fördern.
Der Nutzen für die Teilnehmer
Tiere sind in Familien häufig mehr als nur Begleiter – sie sind Familienmitglieder, emotionale Stützen und manchmal auch Spiegel unserer eigenen inneren Zustände. Wenn ein Tier auffälliges Verhalten zeigt, sich unerklärliche Krankheiten entwickeln oder es zu Konflikten zwischen Mensch und Tier kommt, kann eine systemische Aufstellung wertvolle Einsichten bieten.
Für den Tierbesitzer ermöglicht die Aufstellung, verborgene Dynamiken zwischen sich selbst, dem Tier und anderen Familienmitgliedern zu erkennen. Häufig übernehmen Tiere unbewusst emotionale Lasten oder Symptome ihrer Menschen. Eine Aufstellung macht diese Übertragungen sichtbar und eröffnet die Möglichkeit, diese zu lösen. So kann sich der Besitzer nicht nur über die Beziehung zu seinem Tier klarwerden, sondern auch darüber, wie er oder sie selbst zur Stabilität und Harmonie der Familie beitragen kann.
Für das Tier ist der Nutzen oft indirekt, aber nicht weniger wirksam. Durch die Auflösung von emotionalen Verstrickungen und Spannungen, die es möglicherweise übernommen hat, kann das Tier Erleichterung erfahren. Es kann sich entspannen, Verhaltensauffälligkeiten können sich bessern, und gesundheitliche Probleme, die durch Stress oder emotionale Belastungen verschärft wurden, können nachlassen.
Die verschiedenen Rollen in der Aufstellung
In einer systemischen Aufstellung gibt es üblicherweise zwei zentrale Rollen: den Aufsteller und die Stellvertreter.
Die Kraft des systemischen Feldes
Die Grundlage jeder systemischen Aufstellung ist das „systemische Feld“, auch als morphogenetisches Feld bezeichnet. Es ist ein unsichtbares Energiefeld, in dem alle Informationen über das betreffende System – in diesem Fall das Zusammenleben und die Beziehung zwischen Mensch und Tier – gespeichert sind. Im Rahmen der Aufstellung treten die Stellvertreter in dieses Feld ein und nehmen intuitiv wahr, was in dem System vor sich geht. Dies geschieht nicht rational, sondern durch unbewusstes Wissen, das über das systemische Feld zur Verfügung gestellt wird.
Dieses Feld ist äußerst kraftvoll und ermöglicht es, Blockaden, Verstrickungen oder unausgesprochene Konflikte zu erkennen. Indem die Stellvertreter ihre Wahrnehmungen teilen, können oft ungeahnte Zusammenhänge ans Licht kommen. Es kann sein, dass das Tier Symptome des Besitzers spiegelt oder dass es eine energetische Last aus einem anderen Teil der Familie übernommen hat. Durch diese Sichtbarmachung und die gezielte Veränderung der Positionen im System kann eine neue Ordnung und Harmonie entstehen.
Die Klärung von Situationen
Der Prozess der Aufstellung ermöglicht es, die oft verworrenen oder unbewussten Dynamiken in einer klaren und verständlichen Weise zu erkennen. Sobald die Stellvertreter ihre Positionen eingenommen haben, wird deutlich, wo die Energien blockiert sind oder wo ein Ungleichgewicht herrscht. Der Leiter der Aufstellung führt dann behutsam durch den Prozess, indem er die Positionen der Stellvertreter verändert, heilsame Sätze formuliert oder neue Lösungsbilder entstehen lässt.
Für das Tier kann es befreiend wirken, wenn es aus einer unbewussten Rolle entlassen wird. Es kommt nicht selten vor, dass Tiere Symptome oder Verhaltensweisen entwickeln, weil sie eine unbewusste Loyalität gegenüber einem Familienmitglied leben. Durch die Aufstellung wird diese Rolle erkannt, und das Tier kann von dieser Last befreit werden.
Wie das Tier zuhause davon profitieren kann
Die Ergebnisse einer systemischen Aufstellung wirken häufig tief und anhaltend. Wenn das Tier von einer unbewussten emotionalen Last befreit wird oder die Beziehungen innerhalb der Familie geklärt werden, wirkt sich dies oft positiv auf das Wohlbefinden des Tieres aus.
Das Tier kann nach der Aufstellung ruhiger, ausgeglichener und zufriedener wirken. Verhaltensauffälligkeiten wie Aggression, Ängstlichkeit oder übermäßige Anhänglichkeit können sich reduzieren, da die systemischen Ursachen, die zu diesen Problemen geführt haben, aufgelöst wurden. Auch gesundheitliche Verbesserungen sind möglich, wenn emotionale oder energetische Belastungen im Zusammenhang mit der Erkrankung des Tieres stehen.
Für den Tierbesitzer bedeutet dies, dass er in der Lage ist, sein Tier besser zu verstehen und eine tiefere, harmonischere Beziehung aufzubauen. Die Auflösung von Konflikten oder Missverständnissen zwischen Mensch und Tier trägt zu einem friedlichen und liebevollen Zusammenleben bei.
Fazit
Systemische Aufstellungen mit Tieren bieten eine einzigartige und tiefgreifende Methode, um die Beziehung zwischen Mensch und Tier zu klären und zu heilen. Durch die Arbeit im systemischen Feld können verborgene Dynamiken aufgedeckt und gelöst werden, sodass sowohl Tier als auch Mensch von einer neuen Leichtigkeit und Harmonie profitieren. Diese Methode ermöglicht es, das Wohlbefinden des Tieres zu steigern, Verhaltensprobleme zu lindern und die emotionale Verbindung zwischen Mensch und Tier zu stärken.
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ÜBER DEN AUTOR
Ulrike Müller
Als Tiergesundheitsexpertin, zertifizierte Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin gebe ich mein Wissen über natürliche Therapiemethoden und artgerechte Fütterung weiter. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere sind mir sehr wichtig. Hierzu möchte ich meinen Beitrag leisten - ursachenorientiert und ganzheitlich. Dafür bin ich mit viel Herzblut und Leidenschaft angetreten.
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