Grasmilben – was tun???
Die (Herbst-) Grasmilben (Neotrombicula autumnalis) sind wieder da. Vor allem in der Zeit von März bis Oktober sind sie aktiv, in milden Winter oft auch ganzjährig. Mit gerade mal 2 mm Länge sind die erwachsenden Milben mit bloßem Auge kaum zu sehen, ihre Larven sind noch viel kleiner, nämlich nur 0,3 mm groß. Sie gehören wie die Zecken zu den Spinnentieren, sind also keine Insekten.
Die ausgewachsenen Milben leben vegan 🙂, sie ernähren sich nur von Pflanzen. Es sind die Larven, die es auf uns und unsere Tiere abgesehen haben. Sie brauchen für ihre Entwicklung viel Protein. Deshalb ritzen sie die oberste Hautschicht ihrer Wirte auf, geben ihren Speichel in die Wunde ab und saugen dann das sich auflösende Gewebe auf. Zu Beginn merkt der Wirt meist kaum etwas davon, später dafür oft umso mehr. So kommt es zeitversetzt zu diesem heftigen Juckreiz, der Tage anhalten kann. Übrigens die Milbenlarven stechen nicht, sie beißen!
Wie kommt die Milbe auf den Hund?
Die erwachsenen Milben legen ihre Eier ins Gras, aus denen nach ca. vier Wochen Larven schlüpfen. Die Larven klettern die hohen Grashalme rauf und warten auf ihre Opfer. Kommt ein geeigneter Wirt wie Hunde, Katzen, Vögel, Pferde, Wildtiere oder auch der Mensch vorbei, heften sie sich an den Körperteilen fest, die sie am einfachsten erreichen. Das sind beim Hund meist Pfoten, Beine und Unterbauch. Mit ihren Mundwerkzeugen beißen sie sich an der Haut fest und beginnen zu saugen. Wenn die Larve satt ist, fällt sie von allein wieder ab.
Sind Grasmilben ansteckend?
Grasmilben sind nicht in der Lage, im Unterschied zu anderen Parasiten wie Flöhen oder anderen Milbenarten, sich auf den befallenen Tieren zu vermehren. Sie werden auch nicht von Tier zu Tier oder vom Tier zum Menschen übertragen. Jedoch zählt der Mensch auch zu den Wirten des Parasits.
Wie erkenne ich die Grasmilben bei meinem Hund?
Ein starker Juckreiz kann auf einen Grasmilben-Befall schließen, auch gerötete Haut oder kleine Entzündungen an der Bissstelle. Dafür ist der Speichel verantwortlich, der die Larve an den Wirt beim Biss abgibt. Die ersten Anzeichen sind meist nach 3- 36 Stunden bemerkbar. In der Regel dauern die Symptome einige Tage an, manchmal kann der Juckreiz sogar bis zu 2 Wochen anhalten.
Gibt’s in meinem Garten Grasmilben?
Mit 0,3 Millimeter sind die Larven nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Aber es gibt einen Trick herauszufinden, ob man die Plagegeister im Garten hat. Einfach an einem trockenen Sommertag ein weißes Blatt Papier auf den Rasen legen. Sind nach einiger Zeit orange-gelbe Punkte darauf zu erkennen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Larven der Grasmilbe.
Sind die Biester gefährlich?
Auch wenn sie sehr lästig sein können und auch starken Juckreiz und Entzündungen verursachen können, sind sie ansonsten harmlos. Sie übertragen auch keine Krankheiten wie andere Plagegeister (z. B. Zecken).
Grasmilben bei Hunden vorbeugen, geht das?
Im eigenen Garten kannst du durch regelmnäßiges wöchentliches Rasenmähen den Befall dezimieren. Allerdings solltest du dann auch den Grasschnitt direkt in der Biotonne entsorgen. Auch das Düngen des Rasens mit stickstoff- und kalkhaltigen Mitteln soll die Grasmilben langfristig vertreiben. Bei empfindlichen Hunden solltest du den täglichen Spazierweg anpassen und Wiesen sowie Waldränder mit Gras meiden und eher asphaltierte Strecken 😏 raussuchen. Ein Befall lässt sich dennoch nie ganz ausschließen.
Mit dem Hausmittel gegen den Juckreiz
Ein guter Tipp gegen die Biester ist: Bio-Apfelessig mit Wasser in eine Sprühflasche im Verhältnis 1:2 (1 Teil Apfelessig, 2 Teile Wasser) füllen und nach jedem Spaziergang den Hund mit diesem Gemisch absprühen oder leicht abwaschen, besonders Pfoten, Beine und Unterbauch.
Leider sind das nicht die einzigen Plagegeistern, die unsere Vierbeiner und auch uns heimsuchen. Wie du effektiv und ohne Chemie die Zecken fern hälst, verrate ich dir in meinem kostenlosen eBook.
Was machst du gegen die Spinnentierchen? Hast du auch einen tollen Tipp? Ich freue mich über deine Kommentare!
ÜBER DEN AUTOR
Ulrike Müller
Als Tiergesundheitsexpertin, zertifizierte Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin gebe ich mein Wissen über natürliche Therapiemethoden und artgerechte Fütterung weiter. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere sind mir sehr wichtig. Hierzu möchte ich meinen Beitrag leisten - ursachenorientiert und ganzheitlich. Dafür bin ich mit viel Herzblut und Leidenschaft angetreten.
WEITERE BLOGARTIKEL
Meine 5-teilige E-Mail-Minikurs-Serie zur Darmgesundheit beim Hund!
... und ich unterstütze dich bei der ganzheitlichen Gesundheit deines Tieres.